
Was sich total verrückt anhört, haben wir wirklich gemacht. Die Premiere dazu gab es zum Veteranentag am 18. Juni 2025 in Strausberg. Aber der Reihe nach. Vor etwa 9 Monaten rief Oberstleutnant a.D. Horst Matschay Jürgen an und fragte ihn, ob wir für eine Buchlesung zur Verfügung stehen würden. „Welches Buch meinst du,“ fragte Jürgen irritiert. Horst meinte unsere beiden Bildbände 2023 und 2024. Jetzt sind Bildbände eher voller Bilder und haben kaum oder wenig Text. So ist es bei den „Gesichter des Lebens“ Bildbänden ja auch.
Also was sollen wir da vorlesen? Aber wie sagt Jürgen immer: „Zuerst einmal eine Nacht drüber schlafen.“ Und genau das haben wir auch getan und am nächsten Morgen hatten wir die Idee. Also Horst angerufen, um genaueres über den Ort der Veranstaltung zu erfragen. Welche Möglichkeiten haben wir dort und welche Technik steht zur Verfügung? Horst erklärte uns, dass er den Spiegelsaal im Sport- und Erholungspark gebucht hat. Er hatte bereits eine Zusage vom Veteranenbüro, die mit Ihrem Truck kommen wollten und den Verbänden für ein Veteranendorf.
Das ist halt Horst, ein Planer durch und durch. Dann kamen wir mit unserer Idee um die Ecke. Dazu brauchten wir einen Beamer und ein Mikrofon und dann würden wir in Strausberg ein erstes Mal erleben.
Unsere Idee bestand aus einer Bilderschau und einer Lesung der einzelnen Porträts aus unserer Internetseite. Nur um es euch zur erklären, hier ein Beispiel. Während Bilder von Kay Stübner per Beamer gezeigt werden, wird seine Geschichte, die im Internet nachzulesen ist, vorgelesen. Des Weiteren wollten wir als Vorleser einige Gesichter des Lebens gewinnen. Horst war von der Idee sehr angetan und wir gingen in die Umsetzung.
Nach einer Besichtigung vor Ort, stand unser Ablauf fest und ich konnte den Fotovortrag vorbereiten. Außer Jürgen und ich, wollten noch Steffi und Ramona, Natalie, Ronald und Kay dabei sein und jeder wollte auch vorlesen.
Nach einer Vorstellung von uns und unserem Projekt wollten wir mit Dirk Meyer-Schumann, unser erstes „Gesichter des Lebens“, beginnen. Hier sollte ich selbst den Auftakt machen. Anschließend war Jürgen mit Meik Briest an der Reihe. Danach wollten wir den in Berlin jährlich stattfindenden Marsch zur Erinnerung gemeinsam vorstellen.

Ich sollte anfangen, dann Ronald, Natalie, Ramona und Steffi sollte den Abschluss bilden. Aber das sollte noch nicht alles sein. Wir hatten ja 90 Minuten laut Horst zu füllen. Ronald war dann wieder mit dem Bericht von Trainingslager der Invictus Games 2023 in Warendorf dran. Danach sollte Ramona ihre eigene Liebesgeschichte „Invictus in Love“ vorlesen. Bevor wir Natalie mit der Eröffnungszeremonie der IG23 in Rennen schicken wollten. Danach waren wieder zwei Gesichter mit Natalie von Ronald und Kay von Jürgen vorgesehen, bevor ich mit Raupen zu Schmetterlingen den Abschluss bilden sollten.
Jetzt werdet ihr sicher fragen, warum Kay nichts vorgelesen hat, obwohl wir es zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten, mussten wir am Tag der Bildbandlesung unser Programm umschmeißen. Kay musste mit seiner schwangeren Frau Mandy zur Untersuchung kurzfristig ins Krankenhaus. Ich kann euch aber auch direkt Entwarnung geben, Mutter und Kind geht es gut.
Bei den weiteren Vorbereitungen hat Jürgen nochmals die Texte zusammengefügt und redigiert, anschließend an die Vorleser versendet. Beim Probelesen musste jeder die Zeit stoppen. Auf dieser Grundlage habe ich dann die Bilderserie zusammengestellt. Es war eine wahnsinnige Arbeit, bis der Vortrag stand. Aber wir haben es geschafft und rechtzeitig an Horst versendet, der uns bereits Stübchen auf dem Campus im Zentrum Informationsarbeit Bundeswehr abgekürzt ZInfoBw besorgt hat.
Somit sind wir am 17. Juni 2025 direkt nach der Eröffnung im Landtag aufgebrochen. Unser Fahrer, dem wir nicht genug danken können, war Ronald. Lieber Ronald, danke für deine Unterstützung, für uns bist du ein wichtiger Pfeiler unseres Projektes geworden. Irgendwann kurz vor Mitternacht sind wir in Strausberg angekommen, Schlüssel empfangen, Stübchen bezogen und einfach nur schlafen, um fit für den großen Tag zu sein. Ronald, Jürgen und ich haben uns am nächsten Tag zum ausgiebigen Frühstück getroffen, anschließend alles zurechtgelegt, um mittags im Sport- und Freizeitpark einzutreffen. Horst war noch mitten in den Vorbereitungen aber der Spiegelsaal war bereits fertig für unsere Generalprobe.
Unsere Herzen bopperten bereits ganz schön und die Aufregung stieg. Nach und nach füllte sich der Saal und zum Abschluss kam Horst in Begleitung der Bürgermeisterin Elke Stadeler und dem Standortältesten Oberst i.G. Sascha Zierold vom Rundgang zu uns in den Raum. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Wir mussten da jetzt durch.
Daher legten wir einfach los, stellten uns vor und erklärten kurz die Entstehung und die Entwicklung unseres Herzensprojektes. Danach fing ich mit Dirk an. Die Bilder erschienen, eins nach dem anderen und ich erzählte von Dirk‘s Einsätzen, seiner Erkrankung und von Lucy, seiner Hündin. Geschafft, das Eis war gebrochen und jetzt ging es weiter. Vorleser für Vorleser, Artikel für Artikel. Es war totale Ruhe im Saal. Nach fast eineinhalb Stunden waren wir fertig. Nein nicht nur fertig, glücklich und zufrieden mit dem, was wir hier gemacht haben. Zwar haben sich bei den Übergängen und den fehlenden Bildern von „Invictus in Love“ noch Fehler eingeschlichen, aber ansonsten war es einfach toll und das Feedback war dementsprechend. Zum Abschluss übergaben wir noch an Stadt und Bundeswehr, als Frau Stadeler und Herrn Zierold einen Bildband. Danach wurde Ramona, Natalie und ich noch vom rbb Brandenburg interviewt.
Damit war der Tag aber noch nicht beendet. Am Truck des Veteranenbüro gab es eine Diskussionsrunde mit Steffi. Selbstsicher stellte sie sich mit den anderen Teilnehmern den Fragen. Danach ging es ins kleine Veteranendorf.
Und hier habe ich mein spontanes Shooting durchgeführt. Ihr werdet Ihn kennen, denn ich habe ihn und seinen Vorstand mit Jörg Röhl zusammen bereits fotografiert. Jetzt fragt ihr euch sicher, wer dieser Soldat ist. Ihr könnt ja bei Jörg nachlesen, aber ich verrate es euch natürlich auch gerne.
Es ist Ronny, der Vorsitzende der Green Warriors Deutschland Military Brotherhood e.V., ein Unterstützer unseres Projektes und ein Freund. Am Rande des Veteranentages in Strausberg konnte ich ihn also nochmals vor die Kamera bekommen. Sein Verein hatte im Veteranendorf einen eigenen Stand, den er mit seinem Kameraden unterhielt. Auch wenn es sich um einen kleinen Verein handelt, ist sein Wirken sehr groß und weitreichend. Ihr größtes und erfolgreichstes Projekt ist das Ehrenmal auf dem Friedhof in Löcknitz. Ebenso sind sie stolz auf ihr Kinder- und Familienfest, dass dieses Jahr zum fünften Mal stattfindet. Ronny und sein Veteranenverein, etwas, das nicht mehr aus der Veteranenszene wegzudenken ist. Dir Ronny, deiner Partnerin und deinem Verein weiterhin viel Erfolg.
Als Fazit bleibt nur, dass es organisatorisch ein gelungener Tag war. Auch wenn bei uns der Spiegelsaal voll war, war das Interesse der Bevölkerung, vor allem am Veteranendorf überschaubar. Schade, denn unsere Veteranen haben sich perfekt dargestellt. Wir wissen allerdings, dass es nicht die letzte Bildbandlesung gewesen ist. Wir freuen uns bereits auf die nächste.
Es schliesst sich für mich ein weiterer Kreis als Mensch und als Fotografin. Beim Fotografieren braucht es Empathie um Menschen zu berühren, zu verbinden, sichtbar zu machen. Mit meinem fotografischen Blick auf die Menschen, Soldaten, Veteranen gehe ich einen weiteren Schritt. Zu wissen das unser Projekt "Gesichter des Lebens" so gewachsen ist, macht mich stolz und dankbar. Es bestärkt mich darin, wenn Du etwas mit Leidenschaft und Liebe tust kannst Du alles erreichen.
Veteran sein heisst auch: Mensch sein. Sehen-Spüren-Fühlen. "Gesichter des Lebens" versucht dies sichtbar zu machen.
Ein dickes Danke an Jürgen der sich verantwortlich zeichnet für den Text und teilweise die Fotografie. Es ist schön, wenn Ihr hier mit dabei seit. Danke. Ich möchte Danke sagen, an meine Herzensmenschen die mich unterstützen und tragen. Danke an meinem geliebten Lebenspartner und an meinem Sohn. Danke an meine liebste Freundin Edda, die mich immer stärkt und mich unterstützt.
Es ist schön, wenn Ihr hier mit dabei seit oder auch bei Instagram. Danke ❤️.
Fotografiert wird mit Nikon Z7II und dem Nikkor Z 50mm F/1,2S und Nikon Z6II und dem Nikkor Z 85mm f/1.8S
„Genderhinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter. Die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung.“
Hinterlasst mir hier gerne einen Kommentar, ich freue mich darauf. Danke!
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Edda (Donnerstag, 17 Juli 2025 15:02)
Danke, für diese wunderschönen Fotos und diese tolle Idee!
Hier kommt alles zusammen: das Herz, die Bilder, die Emotionen, die Proffession(-alität) und das Leben.
Einfach eine tolle Veranstaltung, die ihr alle zusammen auf die Beine gestellt habt.
Ronny Splettstößer (Donnerstag, 17 Juli 2025 19:10)
Liebe Dani, lieber Jürgen. Ich danke euch von ganzem Herzen und wünsche euch weiterhin viel Erfolg mit eurem so wichtigen Projekt. Eure Arbeit ist grandios und es war schön Euch in Strausberg wieder gesehen zu haben.
Liebe Grüße
Mobbing in der Bundeswehr (Donnerstag, 17 Juli 2025 23:05)
Liebe Dani, lieber Jürgen,
Euer Herzensprojekt "Gesichter des Lebens" wächst und wächst. Mit jeder einzelnen Veranstaltung werdet ihr bekannter und der Inhalt davon - die Menschlichkeit sowie die dahinter verborgenen Geschichten - nimmt Einzug in der Gesellschaft.
Genau dorthin gehört dieses Projekt, das ich als Pate bestmöglichst und jederzeit unterstütze. Es ist mir eine Ehre dabei sein zu dürfen, um das Projekt zu vermitteln und in die Welt zu tragen.
Jedes einzelne Gesicht trägt dazu bei - mit seiner Geschichte - die es wert sind gehört und gelesen zu werden. Euer gemeinsames Tun und wirken wird von Erfolg gekrönt sein, da bin ich mir sicher.
Erfolg haben heißt Arbeit und erfordert Engagement und dafür Danke ich euch.
Macht weiter so und wir werden gemeinsam weiter wachsen.
Gruß Ronald alias "Mobbing in der Bundeswehr" (Instagram)