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Soldat Dieter Dürr

Das Sony Center am Potsdamer Platz in Berlin ist ein futuristischer Gebäudekomplex und zugleich ein Ort der Begegnung und des gemeinsamen kulinarischen Genusses. Dieter Dürr ist heute ganz früh mit dem Zug nach Berlin gekommen, um unser "Gesichter des Lebens" Fotoshooting hier im Schatten des Sony Centers mit mir durchzuführen. Eine gute Wahl, denn die Temperaturen sind gerade hochsommerlich warm.

 

Ich habe Dieter bereits als Mitglied der tollen Mannschaft bei den Invictus Games 2022 in Den Haag kennengelernt. Er nahm dort in den Disziplinen Sitzvolleyball, Indoor Rudern und Radfahren teil. 

Soldat Dieter Dürr beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"
Soldat Dieter Dürr beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"
Soldat Dieter Dürr beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"

Dieter Dürr stellt sich vor:

 

„Hallo, ich bin Dieter Dürr, Familienmensch, Papa von drei wunderbaren Kindern (18, 15 und 13 Jahre alt) und Berufssoldat! Ich bin 45 Jahre alt, Stabsfeldwebel. Ich hatte einen Unfall auf dem Weg in die Kaserne. Ein Autofahrer hat mich leider auf meinem Rad übersehen und angefahren. Die gesundheitlichen Folgen dieses Unfalls werden mich ein Leben lang begleiten.

 

In die Mannschaft der Invictus Games 2022 bin ich durch meine Sporttherapie im Jahr 2019 in Warendorf gekommen!”

 

Wie bist du mit der Verschiebung dieser Sportveranstaltungen für euch Veteranen um zwei Jahre umgegangen?

 

„Das Verschieben des Temins wegen Corona war gefühlt ein einziges Auf und Ab. Es ging arg an die Nerven. Plötzlich war der Antrieb und wichtige Impulse für das Training wieder weg. Ehe ich dann wieder im Rhythmus von 4-6 Stunden Training pro Tag war, das hat gedauert. Und es hat mich viel Kraft gekostet!”

Soldat Dieter Dürr beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"
Soldat Dieter Dürr beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"
Soldat Dieter Dürr beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"
Soldat Dieter Dürr beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"

Dieter’s Zuhause ist in Bayern. Wenn er von seiner Familie spricht, spürt man förmlich seinen Stolz auf seine Familie.

 

Dieter erzählt von Erlebnissen seiner Kinder, die in der Schule wegen des Berufes ihres Vaters leider Mobbing erleiden mussten: „Ich war immer der Papa in Uniform und habe meine Kinder auch so gekleidet in den Kindergarten und in die Schule gebracht. Sie erzählten mir später von Äußerungen wie zum Beispiel: „Dein Vater ist für Kriege und Gewalt mitverantwortlich.“

 

Das beschäftigte meine Kinder sehr. Ich habe dann das Gespräch mit der Schule gesucht und aufgeklärt, dass ich wegen der Friedenserhaltung Soldat geworden bin und darauf auch sehr stolz bin. Wir haben häufig auch als Familie darüber gesprochen.”

Soldat Dieter Dürr fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S
Soldat Dieter Dürr fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S
Soldat Dieter Dürr fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S
Soldat Dieter Dürr fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S

Dieter, warst du im Auslandseinsatz?

 

„Ich war 2000 und 2005 im Kosovo im Einsatz.

Noch heute habe ich das Gefühl, dass alles, was ich da getan habe, richtig und wichtig war. Die Einsätze haben mich geprägt und meinen Blick auf das Leben verändert - auch auf das gute Leben, welches wir hier in Deutschland haben.

Noch heute habe ich das Gefühl, dass alles was ich da getan habe richtig und wichtig war. Wenn zum Beispiel meine Kinder ihre Zähne putzen und dabei das Wasser laufen lassen, drehe ich den Wasserhahn zu. Ich weiß, fließendes Wasser ist für viele Menschen keine Selbstverständlichkeit.

 

Nach meinem Unfall wurde ich noch dankbarer. Dankbarkeit gegenüber dem Leben!”

 

Wolltest du schon immer Soldat werden?

 

„Naja. Ich habe erst den Grundwehrdienst gemacht. Der hat mir ziemlich Spaß gemacht. Das Team, die Truppe und diese Kameradschaft! Also stellte ich den Antrag auf Verlängerung. Das stetige Lernen und die Weiterbildung haben mich fasziniert, da ich schon immer gerne Neues im Leben entdeckte. So habe ich auch vor Jahren damit bekonnen, Japanisch zu lernen. Diese Jahrtausende alte Kultur und der Umgang der Japaner mit dem Leben, diese Achtsamkeit. Mein großer Wunsch ist dieses Land einmal zu bereisen. Dafür muss ich aber erst noch gesünder werden!”

Soldat Dieter Dürr fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S

Fühltest du dich nach deinem Unfall bei der Bundeswehr gut aufgehoben?

 

„Teilweise. Die Bundeswehr hat viel ermöglicht und gleichzeitig wurden auch Lücken im System sichtbar. Zum Beispiel habe ich nur einen gewissen Rollstuhl erhalten, da ich erstmal ein halbes Jahr im Rollstuhl saß. Einen anderen konnte ich nicht erhalten, da mein Unfall nicht im Einsatz geschehen ist. Doch sollte das nicht eigentlich egal sein? Diese Hürden habe wir dann doch noch gemeinsam gemeistert. Ich bin gut aufgehoben, auch wenn die Schädigung bleiben wird.”

Soldat Dieter Dürr fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S
Soldat Dieter Dürr fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S
Soldat Dieter Dürr fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S

Dieter hat derzeit etwas Großes vor. Auf ihn wartet seine private Herausforderung: mit dem Fahrrad von Zuhause den Main entlang nach Mainz, dann weiter dem Rhein folgend bis nach Warendorf und wieder zurück nach Bayern zu fahren. Diese Challenge von ungefähr 760 km pro Strecke möchte er bewältigen.

Soldat Dieter Dürr fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S
Soldat Dieter Dürr fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S
Soldat Dieter Dürr fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S
Lieblingsfoto ❤️ vom Shooting mit Dieter, da ich ihm wünsche bald wieder ganz ganz weit gesund unterwegs zu sein

 Um viel mehr von Dieter Dürr zu erfahren,

hört dazu gerne auch das Interview zum Shooting hier auf der Website.

Soldat Dieter Dürr fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S

Unser Gespräch während des Shootings habe ich aufgenommen und ich veröffentliche es hier. Zuhören ist ein wichtiger Teil meines Fotoprojektes „Gesichter des Lebens“. Ich schenke den Menschen Zeit und meine volle Aufmerksamkeit . 

Fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S
Soldat Dieter Dürr fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S

Ich wünsche Dieter Dürr viel Glück für sein Vorhaben und verabschiede mich. 

Danke für unser Shooting und das Gespräch!

Danke das Du am grossen Tisch "Gesichter des Lebens”Platz genommen hast!


Es schliesst sich für mich ein weiterer Kreis als Mensch und als Fotografin. Beim Fotografieren braucht es Empathie um Menschen zu berühren, zu verbinden, sichtbar zu machen. Mit meinem fotografischen Blick auf die Menschen, Soldaten, Veteranen gehe ich einen weiteren Schritt. Zu wissen das mein / unser Projekt "Gesichter des Lebens" dabei wächst, macht mich stolz, da ich die Menschen liebe und gerne fotografiere.

 

Soldat und Veteran sein heisst auch: Mensch sein. Sehen-Spüren-Fühlen. "Gesichter des Lebens" versucht dies sichtbar zu machen.

 

Ich möchte Danke sagen, an meine Herzensmenschen die mich unterstützen und tragen und mir immer wieder Tipps geben zu meinem Fotoprojekt. Danke an meinem geliebten Lebenspartner und an meinem Sohn. Ein dickes Danke nach Kenia an meine liebste Freundin Iris die sich verantwortlich zeichnet für die Texte. Danke an meine liebste Freundin Edda, die mich immer stärkt und mich unterstützt. Danke an Simone und Heike meine Fotografinnen Gang und wunderbare Freundinnen und Frauen. 

 

Es ist schön, wenn Ihr hier mit dabei seit. Danke ❤️. 

 

Fotografiert wird mit Nikon Z7II und dem Nikkor Z 50mm F/1,2S und Nikon Z6II und dem Nikkor Z 85mm f/1.8S.

„Genderhinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter. Die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung.“

Hinterlasst mir hier gerne einen Kommentar, ich freue mich darauf. Danke!

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