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Markus Bernoehle

„Wir kümmern uns um den Nachwuchs, wir kümmern uns um das Personal an dem Ort, wo es hingehört.“ Dies ist einer der ersten Sätze meines heutigen Gegenübers im Interview, den ich porträtieren darf. Dazu bin ich wieder in Berlin, mitten im Zentrum der Stadt, umgeben von viel Glas und einer Sicht auf das Kanzleramt und die Schweizer Botschaft. Von hier aus beginnen viele ihre tägliche Fahrt zur Arbeit oder verreisen innerhalb Deutschlands und ins Ausland. Ihr könnt euch denken, dass wir uns am Hauptbahnhof befinden und um uns herum das Leben der Stadt pulsiert.

 

Nun aber zu meinem heutige Shootingpartner, der in einer grau-schwarzen Uniform vor mir sitzt. Sein Name ist Markus Bernoehle, Oberstleutnant, wie er stolz sagt, und beim Bundesamt für Personalmanagement, oder wie er abkürzt – beim „BAPersBw“ seinen Dienst versieht. „Meine Aufgabe dort hat mit meiner vorherigen, zivilen Verwendung zu tun. Ich bin zuständig für ein Digitalisierungsprojekt, das nennt sich Dokumentenmanagement, kurz DokMBw,“ erklärt er mir seine Aufgaben bei der Bundeswehr. Markus, wir haben uns vorher auf das Du geeinigt, ist 57 Jahre alt, ledig und bezeichnet sich selbst als offen und lösungsorentiert. 

 

Ich muss innerlich etwas schmunzeln, obwohl ich mich bereits an die klar strukturierten Aussagen von Soldaten gewöhnt habe, sind sie doch so gegensätzlich meiner bunten Natur.

Markus Bernoehle beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"
Markus Bernoehle beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"
Markus Bernoehle beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"

 

 Seinen Weg zur Bundeswehr fand er nach dem Abitur über den Grundwehrdienst. „Ich mache dann Dienst an der Waffe, die Alternative habe ich nicht gewählt. … und etwas zurückgeben … um die Demokratie und den Frieden zu erhalten!“

 

Mit was für einer Überzeugung erklärt er mir seine innere Einstellung, die mich schon sehr beeindruckt.

 

Sein erster Abschnitt bei der Bundeswehr ging von 1986 – 89 und anschießend ist er dann immer wieder in Reserveübungen gegangen. Und in dieser Zeit kam er auch zu seinem ersten Auslandseinsatz.

 

Er folgte dabei dem Rat eines Kameraden. „Du, Markus, du bist doch in der IT-Branche, kannst du dich diesbezüglich da nicht auch mal im Auslandseinsatz einbringen? Das ist interessant, denn Ausland und fremde Kulturen war schon immer in mir drin!“

 

Daraus wurden dann sieben Einsätze und Markus ist davon überzeugt, dass er sie durch die Erziehung, vor allem seiner Mutter, so gut überstanden hat. 

 

 

Markus Bernoehle beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"
Markus Bernoehle beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"
Markus Bernoehle beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"

Er erzählt von seinen Einsätzen, seinen Aufgaben und seinen Zielen, die er gemeinsam mit anderen Nationen erreicht hat. Und dabei fällt natürlich auch der Begriff Kameradschaft, den ihr, wenn ihr die Shootings verfolgt, schon oft gelesen und gehört habt.

 

Dies ist ihm vor allem in Afghanistan, mit 17 weiteren Nationen vor Ort als ganz wichtige Voraussetzung im Gedächtnis geblieben. Markus war auch während der Karfreitagsgefechte vor Ort. „Und wenn dann die Aluminiumkisten mit der Flagge und mit Helm, fünf Stück an der Zahl, an dir vorbeifahren und du stehst da im „stillgestanden“ und grüßt, da gehen dir gewisse Gedanken durch den Kopf und da kann ich nur sagen, gerade so was eint die Truppe noch viel mehr!“

Markus Bernoehle beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"
Markus Bernoehle beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"

Er erzählt mir weiter, dass ihm vor allem die Gespräche mit der Bevölkerung viel gegeben haben. Jetzt wirkt Markus doch emotional aufgewühlt, als er mir seine Gedanken aus dem Einsatz so offen erzählt. 

Und dann kommt ein Satz, der mir zu denken gibt. „Wir sind als Menschen ja auf Erden, um uns zu unterstützen und nicht zu vernichten.“

 

Seine Begegnung mit vollweisen Kindern, er wusste auf der Fahrt noch nicht was ihn erwartete, haben ihn nachhaltig geprägt. In Gesprächen erzählten sie von Vergewaltigungen ihrer Mütter, die sie mit ansehen mussten. Die Schicksale haben ihn sehr betroffen gemacht und er hofft, dass sein Wirken vor Ort nicht umsonst gewesen ist, sondern nachhaltig war.

Markus Bernoehle beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"
Markus Bernoehle beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"
Markus Bernoehle beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"

Meine ❤️Bild von Markus

Markus Bernoehle beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"

Markus liebt den Sport, hört gerne Musik, tanzt gerne Rock’n’Roll und Jive und ist ein gläubiger Katholik. Was für eine Kombination und was für ein Mensch, denke ich mir beim Zuhören. Ich sitze mit Ihm auf einer Marmortreppe auf einem Afrikatuch im Cube, gegenüber des Hauptbahnhofes und höre seinen Erzählungen still zu und spüre, welche Informationsvielfalt in ihm stecken und ihr im Interview hören könnt.

 

Auf meine Frage, was er für seine Kameraden im Einsatz tun konnte erzählt er mir, dass es für Ihn wichtig war, für andere Kameraden da zu sein, ihnen zuzuhören. Und genau das passierte häufig, dass man sich ihm geöffnet hat und über die privatesten Probleme mit ihm gesprochen und seinen Rat gebraucht habe. “Warum fragen sie gerade Markus Bernoele,“ hat er sich oft gefragt. Und er ist froh, dass er die bittenden Blicke gesehen, zugehört und geholfen hat. Was für eine wunderbare Einstellung.

Markus Bernoehle beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"
Fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S, Cube beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"
Fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S

 Um viel mehr von Markus Beroehle zu erfahren,

hört dazu gerne auch das Interview zum Shooting hier auf der Website.

Unser Gespräch während des Shootings habe ich aufgenommen und ich veröffentliche es hier. Zuhören ist ein wichtiger Teil meines Fotoprojektes „Gesichter des Lebens“. Ich schenke den Menschen Zeit und meine volle Aufmerksamkeit . 

„Wir müssen in die Mitte der Gesellschaft, wir müssen den Dialog mit der Gesellschaft suchen und da ist Gesichter des Lebens ein guter Schritt!“ Für Markus ist es wichtig, dass wir uns der Öffentlichkeit stellen und auf uns aufmerksam machen.

 

Und dies ist für ihn auch ein Wunsch, den er hat, er möchte gerne eine große Halle füllen und über Sicherheit und Bundeswehr diskutieren. Er ist davon überzeugt, dass die Bevölkerung dazu längst bereit ist, über diese Themen zu sprechen. 

Fotografiert Nikon Z7II und Nikkor Z 50mm F/1: 1,2 S, Markus Beroehle beim Fotoshooting "Gesichter des Lebens"

Danke Markus, dass du am grossen Tisch Platz genommen hast und jetzt auch ein Gesicht des Lebens bist. Herzlich willkommen! Alles Liebe und Gute weiterhin für Dich und deine  ❤️menschen! 

Ich, Daniela freue mich auf so viele wunderbare Menschen hier bei unseren "Gesichter des Lebens". 


Es schliesst sich für mich ein weiterer Kreis als Mensch und als Fotografin. Beim Fotografieren braucht es Empathie um Menschen zu berühren, zu verbinden, sichtbar zu machen. Mit meinem fotografischen Blick auf die Menschen, Soldaten, Veteranen und ihren Wegbegleitern gehe ich einen weiteren Schritt. Zu wissen das unser Projekt "Gesichter des Lebens" dabei wächst, macht mich stolz, da ich die Menschen liebe und gerne fotografiere.

 

Soldat und Veteran sein heisst auch: Mensch sein. Sehen-Spüren-Fühlen. "Gesichter des Lebens" versucht dies sichtbar zu machen. Auch hier in unserem neuen BILDBAND

 

Ich möchte Danke sagen, an meine Herzensmenschen die mich unterstützen und tragen und mir immer wieder Tipps geben zu meinem Fotoprojekt. Danke an meinem geliebten Lebenspartner und an meinem Sohn. Danke an meine liebste Freundin Edda, die mich immer stärkt und mich unterstützt. Ein dickes Danke an Jürgen der sich verantwortlich zeichnet für den Text. Es ist schön, wenn Ihr hier mit dabei seit. Danke ❤️. 

 

Fotografiert wird mit Nikon Z7II und dem Nikkor Z 50mm F/1,2S und Nikon Z6II und dem Nikkor Z 85mm f/1.8S.

„Genderhinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter. Die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung.“

Hinterlasst mir hier gerne einen Kommentar, ich freue mich darauf. Danke!

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Kommentare: 2
  • #1

    Frank (Donnerstag, 16 März 2023 13:19)

    Bin absolut begeistert, die Fotos sind einmalig und der Text machen soviel Lust.
    Nun höre ich noch das Interview.
    Danke für Ihre wertvolle Arbeit für uns Soldaten.
    Herzlichst Frank W.

  • #2

    R. Beckmann Hallo (Dienstag, 21 März 2023 20:33)

    Hallo Markus,
    Ich finde, dass das Gespräch ganz toll geführt worden ist. Bei nächster Gelegenheit können wir uns noch intensiver unterhalten!
    Wir wünschen dir alles Gute und bis dahin.
    Viele Grüße aus E'loh!
    T/O Inge und Rudolf