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Tutzinger Kulturnacht

Gesichter des Lebens am Starnberger See zur Tutzinger Kultur Nacht. Ich falle mal direkt mit der Türe ins Haus. In einer Pressemitteilung der Akademie für politischen Bildung direkt am Starnberger See gelegen, steht folgendes zu lesen: „Ein Highlight im Rahmen der Tutzinger Kulturnacht bietet die Akademie für Politische Bildung. Sie eröffnet die Ausstellung "Gesichter des Lebens", mit der die Fotografin Daniela Skrzypczak, die schon bundesweit Aufmerksamkeit bekommen hat. Sie porträtiert aktive und ehemalige Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die im Einsatz verletzt oder traumatisiert wurden, und erzählt ihre Geschichten.

 

Bei einem Tischgespräch zur Ausstellungseröffnung sprechen der ehemalige Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Reinhold Robbe, und Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr München mit porträtierten Soldaten und ihren Partnerinnen über die Nachwirkungen von Auslandseinsätzen und Kriegserfahrungen. Das Tischgespräch reflektiert die Auswirkungen auf ihre Familien und Freunde. Die Ausstellung ist bis Ende April kostenfrei in Tutzing zu sehen.“

Gesichter des Lebens Ausstellung und Tischgespräch in Tutzing
Blick in die Ausstellung - Fotografie @ bei Kay Stübner

Ihr fragt euch jetzt sicher, wie sind sie denn da schon wieder hingekommen. Mittlerweile wundert uns nichts mehr. Unser Gesichter des Lebens ist in der Bevölkerung angekommen, Wahrnehmung und Integration inklusive. Es wird den Menschen zugehört und mit ihnen diskutiert und genau das ist das Ziel von „Gesichter des Lebens“ gewesen. Nach Tutzing sind wir über unsere Verbindung zur Konrad-Adenauer-Stiftung gekommen. Unsere Ansprechpartnerin, Organisatorin vor Ort war Frau Dr. Anja Opitz und Herr Schwarzmeier. Danke für die tolle Zusammenarbeit. 

Gesichter des Lebens bei der Tutzinger Kultur Nacht
Blick in die Ausstellung beim Aufbau - Fotografie @ bei Kay Stübner

Die Vorbereitung lief wie immer gleich ab, Bilder auswählen, Ausstellung mit Frau Opitz absprechen, Gesprächspartner organisieren und alles für einen großen Abend vorzubereiten. Das Datum stand fest. Die Ausstellung in den Räumlichkeiten der Akademie sollte also am 15. März, während der Tutzinger Kulturnacht, eröffnet werden und wird bis Ende April dort zu sehen sein.

 

Im Vorfeld war ich nochmal bei Frau Becker, unsere Ansprechpartnerin in der Zentraldruckerei, um die richtigen Bilder auszusuchen. Diesmal sollten einige Bilder auch zusätzliche Informationen erhalten. Schlagworte des Gezeigten, das Logo unseres Projekts und einen QR-Code. War schon etwas Arbeit, bis es so fertig gestellt war. Halterungen mussten bestellt und alles nach Tutzing geliefert werden. Am meisten freute ich mich im Vorfeld aber über die Zusammensetzung unseres Tischgespräches. Frau Opitz sollte die Moderation übernehmen.

Mit Kay und seiner Lebensgefährtin Mandy und Dirk mit seiner Frau Daniela und Hündin Lucy waren die Gesichter des Lebens schnell für unser Tischgespräch gefunden. Zusätzlich reiste unser Pate Reinhold Robbe, der ehemalige Wehrbeauftragte aus Berlin an. Den Tisch vervollständigte Prof. Dr. Carlo Masala, der Experte für Sicherheitsfragen. Masala ist an der Bundeswehruniversität in München Leiter der Professur für internationale Politik. Das war eine Zusammensetzung, die sich wirklich sehen lassen konnte und für einen informativen und emotionalen Abend sorgte.

 

Am 13. März habe ich mich mit dem Zug auf den Weg vom Rheinland über München zum Starnberger See. Tutzing liegt schon besonders und von der Akademie hat man einen Blick über den See auf die Alpen. Mit mir kamen Mandy und Kay an und am nächsten Tag wurden die Fotoausstellung und die Fotografien von uns sortiert und aufgehangen.

Acht Stunden wurde gearbeitet, gescherzt, umgehangen und neu gedacht, dann waren wir fertig. Wir waren zufrieden mit dem Ergebnis. Die Tutzinger Kulturnacht durfte kommen. 

Blick auf den Starnberger See
Gesichter des Lebens Fotoausstellung in der Politischen Akademie Tutzing
Gesichter des Lebens Fotoausstellung in der Politischen Akademie Tutzing fertig aufgebaut

Und dann war sie da, unsere Ausstellungseröffnung und unser Tischgespräch. Unter den rund 100 Gästen waren neben dem Kommandeur der IT- Schule Brigadegeneral Rainer Simon auch einer unserer Gesichter des Lebens, Robert war mit seiner Frau vor Ort. Ihm habe ich genau wir Herrn Masala und Frau Opitz einen Bildband der Invictus Games 2023 überreicht. Und dann ging es los, gut geleitet von Frau Opitz, erzählten unsere zwei Gesichter vom Soldatenberuf, von Berufung und Freude am Job, erzählten von Einsätzen, erlebten Gefahren und besonderen Situationen, von Verwundung und Tod.

Gesichter des Lebens in Tutzing
Begrüssung unserer Gäste  - Fotografie @ bei Kay Stübner
Begrüssung unserer Gäste - Fotografie @ bei Kay Stübner
Gesichter des Lebens in Tutzing
Robert erhält auch seinen Gesichter des Lebens Invictus Games Bildband - Fotografie @ bei Kay Stübner

Fotografie @ bei Kay Stübner 

Sie beschrieben ihre Veränderungen und die Auswirkungen auf ihre Familien. Das Publikum hörte gebannt zu. Mandy und Daniela beschrieben, wie sie die Auswirkungen der Einsätze wahrgenommen haben und wie ihre heile Welt dadurch ins Wanken geraten war. Sie fühlen sich bis heute von der Bundeswehr alleine gelassen. Im Gegenteil, es ist ein täglicher Kampf mit der Bürokratie und den Hürden auf einem Weg zurück zur Normalität.

Reinhold Robbe unterstützte die vier und sprach von eigenen Erfahrungen im Familienkreis. Mittlerweile diskutierte das Publikum mit und Herr Simon erklärte, dass die Bundeswehr bereits viel tut und auf einem guten Weg ist. Aber auch er und Professor Masala wünschten sich noch einige Verbesserungen für unsere Einsatzsoldaten.

Als der Abend zu Ende ging, waren noch nicht alle Fragen gestellt und geklärt. Wir hätten noch stundenlang diesen erfolgreichen Abend fortsetzen können. Daher war es gut, dass im Anschluss noch im kleinen Gruppen vor den Bildern weiter diskutiert und die Kulturnacht zu Ende gebracht wurde.

Kay stolz vor seiner eigenen Fotografie - Foto @ bei Mandy
Kay stolz vor seiner eigenen Fotografie - Foto @ bei Mandy
Begegnen, sprechen, zuhören in der Fotoausstellung - Fotografie @ bei Kay Stübner
Begegnen, sprechen, zuhören in der Fotoausstellung - Fotografie @ bei Kay Stübner

Fotos @ bei Kay Stübner 

Zwei Tage später erreichte mich eine Mail von Herrn Simon mit einigen tollen Ideen die Ausstellung an der IT-Schule ggf. fortzusetzen. Was ein Angebot und was für Möglichkeiten.

 

Es war und ist eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Akademie für Politische Bildung in Tutzing. Was für eine Wahrnehmung und Öffentlichkeit für uns, unserem Projekt und unseren Gesichtern vor Ort. Danke für das möglich machen.

 

 

Die Süddeutsche Zeitung hat zu unserer Fotoausstellung und dem Tischgespräch einen tollen Artikel veröffentlicht. Danke Fabiane Houben für diese einfühlsamen, aufklärenden und offenen Artikel. 

 

.... Ein Abend in der Akademie für Politische Bildung in Tutzing. Ganz rechts im Halbkreis sitzt Soldat Dirk Meyer-Schumann. Ein 47-Jähriger mit breiten Schultern und ernstem Gesichtsausdruck. Neben ihm sind seine Partnerin und sein Assistenzhund Lucy, dazu Vertreter der Bundeswehr. Der Straubinger erzählt seine Geschichte. Sie handelt von seinem Einsatz vor 21 Jahren in Afghanistan, der schwerwiegende Spuren hinterlassen hat. Besonders an seiner Seele ..... 

"Gesichter des Lebens" heißt die Ausstellung, die hier seit Mitte März gezeigt wird. Etwa 140 Soldaten hat Skrzypczak deutschlandweit porträtiert. "Ich will die Menschen und ihre Geschichten sichtbar machen", sagt sie. Diese sollen auch am Tutzinger Kulturabend lebendig werden ..... 

Es schliesst sich für mich ein weiterer Kreis als Mensch und als Fotografin. Beim Fotografieren braucht es Empathie um Menschen zu berühren, zu verbinden, sichtbar zu machen. Mit meinem fotografischen Blick auf die Menschen, Soldaten, Veteranen gehe ich einen weiteren Schritt. Zu wissen das unser Projekt "Gesichter des Lebens" so gewachsen ist, macht mich stolz und dankbar. Es bestärkt mich darin, wenn Du etwas mit Leidenschaft und Liebe tust kannst Du alles erreichen. 

 

Veteran sein heisst auch: Mensch sein. Sehen-Spüren-Fühlen. "Gesichter des Lebens" versucht dies sichtbar zu machen.

 

Ein dickes Danke an Jürgen der sich verantwortlich zeichnet für den Text. Es ist schön, wenn Ihr hier mit dabei seit. Danke. Ich möchte Danke sagen, an meine Herzensmenschen die mich unterstützen und tragen. Danke an meinem geliebten Lebenspartner und an meinem Sohn. Danke an meine liebste Freundin Edda, die mich immer stärkt und mich unterstützt.

 

Es ist schön, wenn Ihr hier mit dabei seit oder auch bei Instagram. Danke ❤️. 

 

Fotografiert wird mit Nikon Z7II und dem Nikkor Z 50mm F/1,2S und Nikon Z6II und dem Nikkor Z 85mm f/1.8S.

„Genderhinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter. Die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung.“

Hinterlasst mir hier gerne einen Kommentar, ich freue mich darauf. Danke!

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Kommentare: 2
  • #1

    Frank Schumann (Dienstag, 26 März 2024 12:36)

    Ich konnte am Freitag mir diese Ausstellung anschauen und war beeindruckt von den Kameraden.
    Diese Nähe in der Fotografie und gleichzeitig diese tiefen Gespräche, danke das man mit dem QR Code mehr von Ihnen erfahren kann.
    Meine Hochachtung an jeden einzelnen Kameraden und ich wünsche Ihnen für ihr Projekt alles Gute und weiterhin viel Erfolg.
    Danke Frau Skrzypczak und Herr Görlich für dieses Projekt, Soldaten - Kameraden so in unserer Gesellschaft sichtbar zu machen.

    Alles Gute wünscht auch Ihnen Frank Schumann

  • #2

    Susanne und Walter Meier (Dienstag, 26 März 2024 14:26)

    Ich durfte an diesem Abend mit anwesend sein. Was für eine Fotografie und was für mutige Menschen die uns an Ihrem Leben teilhaben lassen. Ich habe noch nie so tief von Soldaten gehört, was die Einsätze mit Ihnen machen. Welch ein Mut in der Öffentlichkeit dies so zu sagen. Ich hoffe das Sie gemeinsam noch viele solche Ausstellungen und Gespräche durchführen und die Menschen teilhaben lassen. Jeden einzelnen wünsche ich viel Kraft und Freude für Ihr Leben.
    Für mich und meinen Mann eine wunderbare Bereicherung. Danke.
    Herzlichst Susanne und Walter Meier