„WIR“ an den Wänden des Veteranenbüros

Es ist noch gar nicht so lange her, dass das Veteranenbüro in Berlin geboren wurde und die Türen für alle Veteranen geöffnet hat. Wir haben bereits über die Veranstaltung zur Eröffnung dieser Anlaufstelle in der Nähe des Hauptbahnhofes in Berlin am 17.01.2024 hier berichtet.

Drei Monate später sind wir wieder vor Ort. Wir schauen uns interessiert um und sprechen mit Oberstleutnant Michaels Krause und Oberstleutnant Sylvia Mehl über ihre ersten Erfahrungen und Schwierigkeiten, die mit einer neuen Dienststelle immer auftreten. Die Erwartungen in der Veteranenszene ist hoch, die Anfragen füllen bereits die Mailadressen der Soldaten und Mitarbeiter und die Anträge und Fragen sind so vielseitig wie die gesamte Veteranenszene.

Von „Wie bekomme ich ein Veteranenabzeichen?“ bis zu „Helft mir bitte bei meiner PTBS-Anerkennung!“ ist einfach alles vertreten. Dazu fehlen noch die Haushaltsmittel und die Orientierung im Gesamtgefüge Bundeswehr. Aber dennoch spüren wir diese Aufbruchsstimmung, diese Motivation und dieser Wille, das Pilotprojekt „Veteranenbüro“ zum Erfolg zu führen.

Jetzt fragt ihr euch sicher, was „Gesichter des Lebens“ dort macht. Die Antwort ist ganz einfach, wir wollten eine Idee real werden lassen. Geboren wurde die Idee beim Veteranenkongress in Berlin. Ziel war es den Besprechungsraum zu verschönern und ihn thematisch herzurichten.

Dazu haben wir angeboten, Porträtfotos aus unseren Geschichten rund um Veteranen zur Verfügung zu stellen. Gesagt, getan - mit der Soldaten- und Veteranenstiftung war schnell ein Sponsor für die Bildrahmen gefunden und die Bundeswehr übernahm die Ausdrucke der ausgewählten Porträts. Nach gut zwei Monaten Vorbereitung und Absprachen waren sowohl Bilder wie auch Bilderrahmen im Veteranenbüro eingetroffen.

Am 15.04.2024 haben wir den Nachmittag genutzt, um die Bilder mit Hilfe vom Büro einzurahmen und an die zwei Wände des Besprechungsraumes anzubringen. Nach gut drei Stunden war es dann vollbracht und wir schauten uns zufrieden das Ergebnis an. Die offizielle Eröffnung sollte am Folgetag, den 16.04.2024 im kleinen Rahmen stattfinden. Irgendwie waren wir bereits vorher megastolz, dass wir, Gesichter des Lebens, so präsent die Wände verzieren dürfen.

So begrüßte der Leiter Oberstleutnant Michael Krause, die Anwesenden. Außer uns, Daniela Skrzypczak und Jürgen Görlich, waren es natürlich das Team des Veteranenbüros, der Vorsitzende Hauptmann a.D. Uwe Köpsel mit der Assistentin Katrin van Treek, der Lotse Stabsfeldwebel Sven Körner und unser Gesicht Oberstabsfeldwebel Meik Briest. Herr Krause zeigte sich sehr dankbar für die Dauerausstellung, da sie so schnell umgesetzt werden konnte und die Räumlichkeiten verzieren. Irgendwie passt es einfach, dass Gesichter des Lebens im Veteranenbüro ihren Platz gefunden zu haben. Natürlich zeigte er sich auch dankbar gegenüber der Soldaten- und Veteranenstiftung (SVS) für diese einmalige Unterstützung und der Deutschen Härtefallstiftung, die den Fortbestand des Projektes erst ermöglicht haben. 

Uwe ging im Anschluss kurz auf die Wichtigkeit des Büros und des Projektes ein. Man merkte schon ein wenig den Stolz in seiner Stimme, als er erwähnte, dass er, sein Vorstand und somit die SVS die Geburt von "Gesichter des Lebens" ermöglicht haben. Zum Schluss erklärte Dani einiges zu den gezeigten Fotografien.

Auf der rechten Seite des Raumes sind 12 Gesichter zu sehen. Neben den Herrn Laubenthal und Bohnert, die beide aktiv in der Veteranenpolitik tätig sind bzw. waren, sind es das Soldatenehepaar Simone und Mario Wiesener, Claudia Schalling, Meik Briest, Jens Ruths, Dana Theers, die letzten drei verbindet die gemeinsamen Erlebnisse im Einsatz, Martin Thamm-Sparwald, dessen Frau Sandra A.T.E.K. e.V. gegründet hat, Magdalena Gorska, Dieter Dürr, Jessica und Robert Linke.

Hier findet Ihr alle einzelnen Shootings. 

Wie immer ist die Auswahl so schwergefallen, aber dank der Unterstützung von Frau Mehl haben wir tolle Menschen "an die Wand bringen können".

Auf der Stirnseite fanden Bilder der Invictus Games 2023 ihren Platz. In der Mitte die Weltkugel und da drunter die gesamte deutsche Mannschaft beim Einzug während der Eröffnungsveranstaltung, ganz nach dem Motto die Welt zu Gast in Deutschland. 

Bei den anderen vier Bildern erklärte uns Dani, dass damit die vier Gefühle angesprochen werden sollen. „Ganz links seht ihr Ramona und Steffi, die sich beim Training zu den Games kennen und LIEBEN gelernt haben,“ so Dani. „Daneben hängt Armin. Armin steht für MUT, den Mut aufzustehen und etwas zu versuchen und am Schluss mit einer Goldmedaille belohnt zu werden,“ erklärt sie uns weiter. „Christian symbolisiert die KRAFT, etwas Unmögliches möglich zu machen und als Letztes seht ihr Jens und Tom für emotionale NÄHE, die für beide nicht mehr möglich schien“, schloss sie die Erläuterungen zu den Bildern ab. Das war uns einfach einen dicken Applaus der Dankbarkeit wert.

Die anschließenden Gespräche schlossen unserer Eröffnung ab. Solltet ihr also in Berlin sein, müsst ihr einfach mal dorthin. Während der Dienstzeit steht für jeden Veteranen und Angehörigen die Türe offen. Somit darf auch jeder sich unsere Ausstellung und somit unsere Bilder, unsere Gesichter des Lebens anschauen und bestaunen. 

Für die, die nicht genau wissen, wo das Veteranenbüro liegt. Geht vom Hauptbahnhof Richtung Busbahnhof, umrundet die Hotels und schon seid ihr da. Die genaue Anschrift lautet: Veteranenbüro, Jean-Monnet-Straße 4, 10557 Berlin. 

Hier im Netz: https://www.bundeswehr.de/de/betreuung-fuersorge/veteranenbuero

Danke an Jürgen für die Texte und teilweise Fotografien, teilweise mit iPhone fotografiert. 

Es schliesst sich für mich ein weiterer Kreis als Mensch und als Fotografin. Beim Fotografieren braucht es Empathie um Menschen zu berühren, zu verbinden, sichtbar zu machen. Mit meinem fotografischen Blick auf die Menschen, Soldaten, Veteranen und ihren Wegbegleitern gehe ich einen weiteren Schritt. Zu wissen das unser Projekt "Gesichter des Lebens" dabei wächst, macht mich stolz, da ich die Menschen liebe und gerne fotografiere.

Soldat und Veteran sein heisst auch: Mensch sein. Sehen-Spüren-Fühlen. "Gesichter des Lebens" versucht dies sichtbar zu machen. Auch hier in unserem neuen BILDBAND. 

Ich möchte Danke sagen, an meine Herzensmenschen die mich unterstützen und tragen und mir immer wieder Tipps geben zu meinem Fotoprojekt. Danke an meinem geliebten Lebenspartner und an meinem Sohn. Danke an meine liebste Freundin Edda, die mich immer stärkt und mich unterstützt. Ein dickes Danke an Jürgen der sich verantwortlich zeichnet für die Text bei Gesichter des Lebens. Es ist schön, wenn Ihr hier mit dabei seit. Danke ❤️. 

Fotografiert wird mit Nikon Z7II und dem Nikkor Z 50mm F/1,2S und Nikon Z6II und dem Nikkor Z 85mm f/1.8S.

„Genderhinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter. Die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung.“

Hinterlasst mir hier gerne einen Kommentar, ich freue mich darauf. Danke!