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Der Pilot der Streitkräftebasis übergibt an seinen Flügelmann!

Die Streitkräftebasis, eine Teilstreitkraft der Bundeswehr, die mir bisher nicht viel gesagt hat, auch wenn ich schon viele Berührungspunkte mit ihr hatte, vor allem als ich den Inspekteur Generalleutnant Martin Schelleis kennen lernen und porträtieren durfte und der somit ein Gesichter des Lebens wurde. Hier könnt ihr seine Bilder nochmal sehen und seine Geschichte nachlesen und -hören.

 

Aber was ist nun die Streitkräftebasis genau und wozu sind sie eigentlich da? Jürgen sagt mir, dass es ein Pool an Aufgaben sind, die die anderen Teilstreitkräfte wie Heer, Luftwaffe und Marine brauchen. Er meint damit die Logistik, also den Transport von Material, die Feldjäger (Polizei der Bundeswehr), die vorher von jedem einzelnen der drei ausgebildet und genutzt wurden und die ABC-Abwehr, naja ABC steht für etwas, was ich nur schwer verstehen kann, dass Menschen sich mit atomaren, biologischen oder chemischen Waffen bekriegen. Zu Beginn war die SKB, so wird die Streitkräftebasis abgekürzt, weitaus größer. Es gab noch die Innere Führung und die Territorialen Aufgaben, also die Führung und Koordination aller Aufgaben der Bundeswehr im Inland wie der Heimatschutz im Frieden, die nationale territoriale Verteidigung im Spannungs- und Verteidigungsfall und die Amts- und Katastrophenhilfe. Und zu guter Letzt ist noch der Cyber- und Informationsraum aus der SKB entstanden.

 

Wie ihr seht, ist viel in diesem Organisationsbereich passiert und eben dieser Martin Schelleis war mit 8 Jahren der längste Inspekteur gewesen. Da er von der Luftwaffe kommt, habe ich ihn als ihr Pilot bezeichnet. Und am Dienstag, den 14. Mai 2024 sollte diese Ära enden und es fand eine Übergabe, vergleichbar wie die Übergabe in der Sanität einige Tage vorher, statt.

 

Ihr werdet jetzt denke, hätte sie ja direkt schreiben können, aber bitte denkt an die, die hier mitlesen und weniger Ahnung von euch, den Soldatinnen und Soldaten, haben. Bisschen Erklärung muss da schon mal sein 😊. Aber jetzt genug der Einführung.

Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis

Werfen wir unseren Blick auf den Hauptakteur des Tages, auf Herrn Schelleis. Um aber dorthin zu gelangen, stand für mich zuerst noch eine Herausforderung an. Ich musste nach Bonn auf den Hardtberg, den ersten Dienstsitz des Verteidigungministerium. Dort sollte auf dem Münchener Platz die feierliche Übergabe stattfinden. Warum Bonn diesmal eine Herausforderung war, fragt ihr euch. Tja, Jürgen und ich waren zu der Zeit in Pöcking am Ausbildungszentrum für Cyber- und Informationsraum. Am Starnberger See hatten wir ein paar interessante Tage mit dem Schulkommandeur Brigadegeneral Rainer Simon. Aber was wir dort gemacht haben, verraten wir euch später.

Also los ging es am Dienstag morgen nach Possenhofen und mit der S-Bahn nach München Pasing. Was soll ich euch sagen, der Zug hatte Verspätung und wir warteten auf unseren ICE. Irgendwann stand diese weiße Schlange vor uns und wir rein und den Sitzplatz suchend. Aber drinnen stellten wir fest, dass weder Zugnummer noch Wagen und Sitzplatz stimmten. Wir waren im falschen Zug, dieser fuhr nach Berlin 🙈. Gott sei Dank ging seine Reise über Augsburg, wir also dort wieder raus und warten auf den richtigen ICE, Siegburg / Bonn raus, Straßenbahn zum Hauptbahnhof nach Bonn. Der anschließende Bus fuhr uns allerdings nur bis zum Südtor. Leider durften wir dort, trotz heftiger Diskussion nicht rein. Wir gingen also einmal außen rum und am Nordtor durften wir dann die Kaserne betreten. Leider ist der Platz am anderen Ende der Liegenschaft, somit wieder zu Fuß durch an den gesamten Gebäuden vorbei. Als wir ankamen, wurde gerade die Nationalhymne gespielt und Herr Schelleis mit seiner Frau auf einem LKW rausgefahren. Es tut uns so leid, dass wir die letzten Minuten seiner Amtszeit verpasst haben, aber wir hatten im Vorfeld unser Bestes gegeben.

Beim anschließenden Empfang haben wir versucht alles wieder gut zu machen und die Kamera war bereit als die ersten Gäste das "Feierzelt" betraten. Aufgefallen bin ich auf jeden Fall, da ich barfuß mit meiner Kamera rumgelaufen bin. Die vorherige Lauferei hat mich dazu gezwungen, meine Schuhe auszuziehen. Die Gäste nahmen es mit Humor und Freude, meine bunten Füße zu sehen 🙈😅.

Kommandoübergabe Herr Schelleis in Bonn, Herr Schwappbacher, vom Deutschen BundeswehrVerband

Der neue Inspekteur ist übrigens der vorherige Flügelmann bzw. der bisherige Stellvertreter der SKB. Es ist Herr Generalmajor Stefan Lüth. Herr Lüth war es auch, der in seiner Rede tolle Worte für seinen Vorgänger gefunden hat. Ich war bestimmt nicht der Einzige, der dadurch berührt wurde. Schaut euch Herr Schelleis an, wie dankbar er für diese, seine ganz persönlichen Minuten war.

Inspekteur der Streitkräftebasis, Herr Schelleis
Herr Generalmajor Stefan Lüth

Herr Generalmajor Stefan Lüth mit seiner bildschönen Frau 

Und wir ihr wisst, freue ich mich immer besonders, wenn ich die Begleitung der Soldatinnen und Soldaten kennenlernen darf. Daher ist es für mich auch eine besondere Ehre Frau Schelleis und Frau Lüth euch hier vorstellen zu dürfen. 

Weitere Gesichter werdet ihr bestimmt alle kennen. Herr Breuer (ja auch eine Gesichter des Lebens) , der die Übergabe vollzogen hat, Herr Hoffmann, den wir ja bereits bei seiner Übernahme euch gezeigt haben, Herr Sieger, der neue Präsident des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw) und natürlich Herrn Habicht vom Gesamtvertrauenspersonenausschuss, unsere Paten und viele weitere Gäste. 

Kommandoübergabe SKB, Herr Breuer im Gespräch

Mit zwei Personen habe ich mich am Rande unterhalten dürfen, es waren Herr Zorn, der ehemalige Generalinspekteur und Frau Dr. von Hassel, die Frau des ehemaligen Verteidigungsministers Kai-Uwe von Hassel. Eine besondere Frau, mit viel Engagement und Empathie. Mal sehen, ob ich irgendwann mal mehr über sie erzählen darf.

Herr Zorn, der ehemalige Generalinspekteur
Frau Dr. von Hassel

Aber am Ende noch mal zurück zu unserem Herrn Schelleis. Wir wünschen Ihnen alles Gute im Ruhestand und wir würden uns freuen, dass sie neben der Verbesserung ihres Handicaps uns weiterhin in unserem Projekt unterstützen. Wobei ich davon ausgehe, dass sie uns gewogen bleiben 😊. 

Danke an Jürgen für die wunderbaren Texte und das vermitteln des Bundeswehrwissen. 


Es schliesst sich für mich ein weiterer Kreis als Mensch und als Fotografin. Beim Fotografieren braucht es Empathie um Menschen zu berühren, zu verbinden, sichtbar zu machen. Mit meinem fotografischen Blick auf die Menschen, Soldaten, Veteranen und ihren Wegbegleitern gehe ich einen weiteren Schritt. Zu wissen das unser Projekt "Gesichter des Lebens" dabei wächst, macht mich stolz, da ich die Menschen liebe und gerne fotografiere.

 

Soldat und Veteran sein heisst auch: Mensch sein. Sehen-Spüren-Fühlen. "Gesichter des Lebens" versucht dies sichtbar zu machen. Auch hier in unserem neuen BILDBAND

 

Ich möchte Danke sagen, an meine Herzensmenschen die mich unterstützen und tragen und mir immer wieder Tipps geben zu meinem Fotoprojekt. Danke an meinem geliebten Lebenspartner und an meinem Sohn. Danke an meine liebste Freundin Edda, die mich immer stärkt und mich unterstützt. Ein dickes Danke an Jürgen der sich verantwortlich zeichnet für die Text bei Gesichter des Lebens. Es ist schön, wenn Ihr hier mit dabei seit. Danke ❤️. 

 

Fotografiert wird mit Nikon Z7II und dem Nikkor Z 50mm F/1,2S und Nikon Z6II und dem Nikkor Z 85mm f/1.8S.

„Genderhinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter. Die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung.“

Hinterlasst mir hier gerne einen Kommentar, ich freue mich darauf. Danke!

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Kommentare: 3
  • #1

    Uwe B. (Dienstag, 21 Mai 2024 14:00)

    Danke für diese bewegenden Fotos und dem wunderbaren Erklären von Herrn Görlich, so kann auch eine Nichtsoldat verstehen war wir machen. Herrlich was sie Zwei da machen �. In den Medien sieht man viel zu wenig den Mensch hinter dem Soldat. Kamerad Schelleis wünsche ich alles Gute sage nochmals Danke für seinen Dienst.
    Frau Skrzypczak Ihre Fotos sind einfach nur Gänsehaut pur, Menschlichkeit und diese Vorstellung das Sie da barfuss waren und alle bestimmt sehr lächeln mussten, zeigt wie nah Sie mit Ihrer Fotografie am Menschen sind. Ich hoffe das sie Gesichter des Lebens mit viel Begeisterung lange fortführen. Die Texte und die Fotografie machen soviel Lust auf mehr. Dieses Projekt ist eine Bereicherung für uns Soldaten.
    Danke sagt Uwe B.

  • #2

    Jürgen Görlich (Dienstag, 21 Mai 2024 17:38)

    Lieber Uwe B., genau das versucht Gesichter des Lebens, durch Wahrnehmung und Aufklärung für unsere Soldatinnen und Soldaten eine bessere Basis in der Bevölkerung zu schaffen. Nur wer versteht, akzeptiert, nur wer akzeptiert, beschäftigt sich damit. Danke für ihren Beitrag, er bekräftigt unser Tun und das Beibehalten unserer Richtung. Herzlichst Jürgen Görlich

  • #3

    Volker Stein (Dienstag, 21 Mai 2024 23:12)

    Es war mir eine Ehre viele Jahre mit Ihnen zusammengearbeitet zu haben. Viel Glück im Ruhestand!